Frische in die alte Stadt – Junge Menschen in die Politik

In Duderstadt lag der Fokus der politischen Gestaltung in den vergangenen Jahrzehnten nicht immer auch darauf, wie wir unsere Stadt so gestalten können, dass sie ein attraktiver Lebensraum nicht nur für Menschen im gesetzteren Alter, sondern auch und vor allem für junge Familien, für junge Menschen im Allgemeinen wird.

Ein zukunftsorientierter, leistungsfähiger ÖPNV, der gute Anbindungen an die wichtigsten Oberzentren der Region zu attraktiven Konditionen bietet, sowie der Anschluss an die Datenautobahnen der Zukunft, sind dabei nur zwei Elemente, die für uns von zentraler Bedeutung sind, denn Beides ist ohne weitere Infrastruktur nicht viel wert.

Zu dieser Infrastruktur gehört für uns das Schul- bzw. Bildungsangebot in der Stadt, aber auch die Gesundheitsversorgung, ein attraktives Angebot an lokalen Einkaufsmöglichkeiten und ausreichend Angebote nicht nur auf dem Land zu leben, sondern auch hier zu arbeiten. Gerade Letzteres ist dabei von besonderer Bedeutung, da ein Leben auf dem Land gerade für Menschen in den unteren Einkommensklassen nur finanzierbar ist, wenn sie dort nicht nur wohnen, sondern auch arbeiten können.

Doch selbst die beste Infrastruktur ist nur so viel wert, wie der verfügbare Wohnraum am Standort. Und genau da möchten wir ansetzen. Durch Projekte wie „Jung kauft Alt“, die anderswo im Landkreis Göttingen schon seit vielen Jahren erfolgreich helfen, das Wohnen im Bestand auch mit kleinerem Budget zu ermöglichen, über weitere Programme zur Erhaltung von bestehendem Wohnraum und einem Denkmalschutz, der sich an den Lebensrealitäten orientiert und nicht an touristischen Idealen. Unsere Maxime dabei ist: erst bestehenden Wohnraum erhalten, dann neue Baugebiete schaffen, denn zerfallende Ortskerne in den Dörfern machen auch das beste Neubaugebiet nicht wirklich zu einem attraktiven Wohnort, von den Folgen für die Dorfgemeinschaften und somit den sozialen Strukturen vor Ort einmal ganz zu schweigen.

Neben diesen eher langfristigen Projekten werden wir aber auch bereits kurzfristig daran arbeiten, Duderstadt wieder attraktiver für junge Familien zu machen. Ein für uns dabei besonders wichtiges Projekt ist die Rückkehr einer Geburtenstation nach Duderstadt, denn für die Geburt erst um die 30 Kilometer fahren zu müssen, ist und kann nicht für jede Familie eine Option sein. Inwiefern wir dabei gemeinsam mit dem Krankenhaus St. Martini eine Lösung finden oder gemeinsam bspw. mit den Hebammen ein anderes Konzept finden, möchten wir dabei nicht vorab festlegen, sondern gemeinsam in einem offenen Dialog mit allen Beteiligten erarbeiten.