Grau ist das neue Grün – Umwelt halt mehr als eine Farbe

Der Klimawandel ist eine Herausforderung, der wir uns auch in Duderstadt und dem Untereichsfeld stellen müssen. Dürreperioden, Wald- und Insektensterben und auch durch den Klimawandel verursachte extremere Wetterlagen gehen auch an uns nicht vorbei. Dennoch wurde in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten auch in Duderstadt viele notwendige Entscheidungen zugunsten des Klimas verschlafen oder politisch motiviert blockiert. Hier braucht es in Duderstadt und der Duderstädter Ratspolitik dringend einen Wandel in der Haltung und der Herangehensweise, denn auch wir haben diesen Planeten nur von den kommenden Generationen geborgt. Auch deshalb verstehen wir all unsere Handlungen vor dem Ziel, als Stadt Duderstadt bis 2030 klimaneutral zu sein.

Dieser Weg bis zu diesem Ziel, das ist unsere feste Überzeugung, muss direkt im Rat der Stadt beginnen. Deshalb halten wir es für unerlässlich, dass jeder Beschluss des Rates nicht mehr nur haushaltsmäßig beurteilt wird, sondern vielmehr auch eine Prüfung und Bewertung der Umweltauswirkungen jedes Antrages stattfindet.

Darüber hinaus muss die Stadt Duderstadt auch in vielen anderen Bereichen eine Vorreiterrolle in Sachen Klimawandel einnehmen und mit gutem Beispiel vorangehen. Deshalb werden wir uns im Rat der Stadt dafür einsetzen, dass bei Sanierungen städtischer Immobilien, aber auch bei Neubauten die Klimaneutralität der Arbeiten, aber auch die des Gebäudes, ein besonderes Augenmerk bekommt. Dafür setzen wir neben passiven Maßnahmen – wie bessere Isolierung und die Verwendung von energiesparender Beleuchtungstechnik – auch auf die Einrichtung von PV-Anlagen auf den Dachflächen der städtischen Gebäude, um hier jeweils zumindest einen Teil des Energiebedarfes aus regenerativen Quellen zu decken.

Neben den Maßnahmen, die die Stadt selbst ergreifen kann, ist es für uns unerlässlich, für eine Infrastruktur zu sorgen, die es auch den Bürger*innen ermöglicht, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Deshalb werden wir uns selbstverständlich nicht nur dafür einsetzen, alle Stadtdörfer über gut ausgebaute und sichere Radwege anzubinden, sondern vielmehr auch dafür, das Radwegenetz mit Blick auf die Anbindung an die Nachbargemeinden und den Landkreis Eichsfeld weiter auszubauen und zu verbessern. Neben dem Neubau von Radwegen wollen wir aber auch den Bestand prüfen und ermitteln, wo es Gefahrenstellen oder nur unzulängliche Radwege gibt, denn nicht jeder Radweg ist auch immer ein guter Radweg.

Zu einer fahrradfreundlichen Infrastruktur gehören für uns zudem Stellplätze für Fahrräder nicht nur in der Innenstadt, sondern auch auf den Dörfern und an touristischen Zielen, sowie auch Ladestationen für E-Bikes in allen Stadtdörfern.

Umweltpolitische Handhabe gibt es in der Stadt Duderstadt aber nicht nur im Bereich der grünen Mobilität, sondern auch in zahlreichen anderen Bereichen. In Neubaugebieten besteht beispielsweise die Möglichkeit, die Errichtung von Solar- und Photovoltaikanlagen vorzuschreiben. Weiterhin können Beratungsmöglichkeiten für klimaneutrale Sanierung im Bestand angeboten, bzw. bestehende Angebote besser beworben und kommuniziert werden.

Denkmalschutz ist uns darüber hinaus besonders wichtig. Dort ist es dringend an der Zeit, alte Mantras hinter sich zu lassen. Wir wollen auch den Denkmalschutz klimafreundlich denken und deshalb zum Beispiel den Eigentümer*innen von denkmalgeschützten Häusern ebenfalls die Möglichkeit eröffnen, Photovoltaik- oder Thermo-Solar-Anlagen auf den Dächern ihrer Häuser zu errichten. Wenn ein Sonnenkollektor auf dem Dach als optischer Störfaktor im Sinne des Denkmalschutzes verstanden wird, verkennen wir auch weiterhin den Ernst der klimapolitischen Lage.

Auch im Bereich der Elektromobilität hat die Stadt Duderstadt noch deutlichen Ausbaubedarf. Bei Sanierungen und Modernisierungen städtischer Parkinfrastruktur werden wir uns deshalb dafür einsetzen, zu prüfen, ob und in welchem Umfang weitere Ladesäulen errichtet werden müssen bzw. können.

Auch das Thema Windkraft muss in Duderstadt nunmehr endlich angegangen werden. Für uns ist es dabei selbstverständlich, dass auch wir unseren Teil dazu beitragen müssen, die Klimaziele zu erreichen. Ohne flächendeckenden Ausbau der Windkraft wird uns das nicht gelingen. Wichtig ist dabei für uns jedoch, dass die Bürger*innen der Stadt und insbesondere die direkt betroffenen Anwohner*innen auf dem ganzen Weg der Planung mitgenommen werden. Außerdem ist es für uns selbstverständlich, dass Windparks nicht in die Hände von Konzernen gehören, sondern entweder kommunal betrieben werden, oder – und das ist für uns hier der Königsweg – in Form von Bürger*innenwindparks.

Umweltpolitik ist der Herzschlag der Zukunft und für uns der Leitgedanke in unserem politischen Handeln. Deshalb steht für uns auch fest: Grau ist das neue Grün!